Ewige Schuld ist ein solider Band der Reihe und hat mich gewohnt gut unterhalten.
Linda Castillo, Ewige Schuld. Argon 2018.
Linda Castillo, Ewige Schuld. Argon 2018.
Gil Ribeiro (Pseudonym von Holger Karsten Schmidt) führt in Spur der Schatten seine Krimireihe um den Asperger-Autisten Leander Lost weiter. Der Austauschkommissar aus Hamburg ist immer noch in Fuseta und arbeitet mit den dortigen portugisischen Kommissaren zusammen.
In Spur der Schatten verschwindet zunächst eine Polizistin spurlos und es wird eine intensive Fahndung gestartet - leider kann nur noch ihre Leiche geborgen werden. Die spezielle Kombinationsgabe von Leander hilft dabei, schnell neue Spuren zu finden, um den Täter aufzuspüren. Doch der Fall ist deutlich verwickelter als zunächst angenommen. Die portugisisische Kolonialgeschichte in Angola spielt eine intensive Rolle, zufällig ist eine bekannte Journalistin aus Angola zu Gast in Fuseta, die mit Überzeugungen und Informationen zu Korruption und anderen Verbrechen offensichtlich anderen im Weg ist.
Wie schon im ersten Band erzeugt Leanders Asperger-Verhalten oft eine gewisse Komik, wobei er durch die Akzeptanz durch seine Kolleg:innen menschlich wächst. Insgesamt werden alle Charaktere leicht überzeichnet und bedienen sich wiederholender Klischees, sowohl in den Dialogen als auch in ihrem Verhalten. Das ist vielleicht hier und da auffällig, aber nicht unbedingt störend, da man durch die Spannung des Falls bei Laune gehalten und gut unterhalten wird.
Die Lesung durch Andreas Pietschmann hat mir gut gefallen.
Gil Ribeiro, Spur der Schatten. Argon 2018.
Tashim Durgun, »Mama, bitte lern Deutsch« : Unser Eingliederungsversuch in eine geschlossene Gesellschaft. Argon 2025.
Nun ist es ein Klassiker mehr, den ich auf den "gelesen"-Stapel schieben kann, mit Hemingway werde ich wohl immer eine schwierige Beziehung behalten, soviel ist zumindest klar.
Ernest Hemingway, A Farewell to Arms. Arrow Books 2004 / librivox recording.
Beeren pflücken von Amanda Peters wird aus zwei Erzählperspektiven erzählt, von Norma und Joe. Die Geschichte beginnt im Sommer 1962, als eine Mi'kmaq-Familie aus Nova Scotia nach Maine reist, um dort auf den Blaubeerfeldern zu arbeiten. Joe erinnert sich sehr deutlich an diesen Sommer, denn seine vierjährige Schwester Ruthie verschwindet eines Tages spurlos. Trotz intensiven Suchens (ohne polizeiliche Hilfe, denn die interessiert ein Kind der Indigenen nicht) taucht sie nicht wieder auf. Norma wächst bei einer reichen weißen Familie in Maine auf. Sie erinnert sich in ihrer Kindheit an Dinge, die sie nicht einordnen kann, die ihre Mutter ihr aber als böse Träume abtut. Norma ist klar, dass in ihrem Zuhause nicht alles in Ordnung ist und ihre Eltern ihr etwas verschweigen.
Mir hat Beeren pflücken sehr gut gefallen. Die beiden Protagonisten, gut umgesetzt im Audiobook von Suzanne von Borsody und Jörg Schüttauf, sind authentische und interessante Charaktere. Emotionen wirken direkt, ungeschönt und intensiv, es wird nichts romantisiert. Joe ist gnadenlos in seinem Urteil über seine Alkoholsucht, seine damit verbundenen Taten und seine Schwäche, anderen vergibt er leicht. Norma schafft es, den Menschen, die sie ihr Leben lang belogen haben, dennoch zu verzeihen und selbst im Rückblick Verständnis für sie aufzubringen, trotz ihrer gerechtfertigten Wut, die sie auch zulässt. Auch die anderen im Buch angesprochenen Themen wie beispielsweise Kindesverlust oder Rassismus finden angemessen Raum, wenngleich ich gerade im Bereich der Diskriminierung der indigenen Familien noch mehr erwartet hätte. Klare Lese-/Hörempfehlung.
Amanda Peters, Beeren pflücken. HarperCollings 2023.
Ausgeliefert hält über weite Teile durch actionreiche Handlung die Spannung auf einem hohen Level, gibt aber trotzdem den Protagonisten Raum. Der Fokus auf die Waffen, ihre Eigenschaften und Effizienz gehen mir ein bisschen quer runter, dafür bin ich vielleicht einfach nicht die passende Leserin und auch nicht für die Kampfszenen. Alles im allem ist es aber spannende Unterhaltung im Superheroactiongenre.
Lee Child, Ausgeliefert. Audio Media Verlag 2018.
Romalyn Tilghman, Die Bücherfrauen. Fischer 2021.
Jean-Luc Bannalec, Bretonische Versuchungen. Argon 2025.
Thomas Krüger, Es rappelt in der Kiste. Schall und Wahn 2025.
Arthur Golden, Die Geisha. C. Bertelsmann 2006.